Tobias-Gemeinschaft Lüneburg

Die Tobias-Gemeinschaft Lüneburg stellt sich vor

Die Tobias-Gemeinschaft ist eine Initiative des Evangelischen Kirchenkreises Lüneburg und der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Lüneburg-Dannenberg mit der katholischen Kirche, der reformierten Kirche, den Freikirchen in Lüneburg und des Lebensraums Diakonie e.V. Die Initiatoren wissen sich ihrer Arbeit in besonderer Weise verpflichtet.

Die Tobias-Gemeinschaft steht allen Menschen offen, die sich in christlicher Verantwortung sozial engagieren möchten. Sie sieht es als ihre Hauptaufgabe, in der Hansestadt Lüneburg zu einer würdigen Bestattung von Menschen ohne Angehörige und eigene Mittel beizutragen. Dazu arbeitet sie zusammen mit den Fachdiensten der Hansestadt und allen Bestattungsunternehmen, Steinmetzen und Gärtnern, die sich beteiligen möchten.

Die Tobias-Gemeinschaft lädt in der Regel alle drei Monate (am jeweils letzten Samstag im Februar, Mai, August und November jeden Jahres um 10 Uhr) zu einem öffentlichen Trauergottesdienst auf dem Waldfriedhof Lüneburg ein.

Zu den Gottesdiensten wird unter Namensnennung der Verstorbenen mit einer Traueranzeige in der Lokalpresse sowie Aushängen in diakonischen Einrichtungen öffentlich eingeladen. Zu diesen Gottesdiensten läuten von 9.55 bis 10.00 Uhr die Glocken der Stadtkirchen.

Die Mitglieder der Tobias-Gemeinschaft geben Verstorbenen auch ohne Familienangehörige oder Freunde das letzte Geleit und tragen zu einer würdigen Beisetzung bei. Konfession und Kirchenzugehörigkeit der Verstorbenen spielen keine Rolle. Anders als bei Einzel-Trauergottesdiensten mit seelsorgerlichem Auftrag sieht sie die Beisetzung von Verstorbenen ohne verantwortliche Angehörige als diakonisch-caritative Aufgabe. Sozial-wohltätiges Handeln im Geist Jesu Christi fragt nicht nach der Konfession, sondern nach der Not.

Zur Erfüllung ihrer Aufgaben richtet die Tobias-Gemeinschaft eine Kasse ein. Sie speist sich aus Spenden, Kollekten und Diakoniemitteln. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben.

Die Mitglieder bringen sich freiwillig und unentgeltlich ein. Den Mitgliedern der Tobias-Gemeinschaft obliegen folgende Aufgaben:

  • Regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung an den Trauergottesdiensten
  • Regelmäßige Teilnahme an der jährlichen Mitgliederversammlung der Tobias-Gemeinschaft
  • Bereitschaft, einzelne Aufgaben der Gemeinschaft wahrzunehmen, z.B. Koordinations- und Organisationsaufgaben oder praktische Vorbereitungen für Trauerfeiern.

Wenn Sie mehr über unsere Idee, unser Anliegen wissen möchten oder Mitglied werden möchten: Sie finden uns im Internet unter www.tobiasgemeinschaft.de.

Handzettel liegen in den Kirchen aus oder Sie fragen gerne nach bei der Ansprechpartnerin für die katholische Kirche, Martina Forster (per E-Mail oder Tel. 0 41 31 / 77 25 77).

Den Flyer der Tobias-Gemeinschaft Lüneburg finden Sie hier, einen Antrag auf Mitgliedschaft finden Sie hier.

Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2018/3, S. 10.

In unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2019/1, finden Sie auf Seite 19 einen kurzen Artikel einer Frau aus unserer Gemeinde unter der Überschrift „Praktizierte christliche Nächstenliebe und … niemand soll vergessen sein‘“.

Praktizierte christliche Nächstenliebe und „… niemand soll vergessen sein“

Seit über einem Jahr bin ich als ehrenamtliche Begräbnisleiterin in unserer Gemeinde aktiv, und als ich von der Gründungsveranstaltung der Tobias-Gemeinschaft Lüneburg im November 2018 im Kloster Lüne erfuhr, war es für mich eine Herzensangelegenheit, dort auch Mitglied zu werden.

Die Tobias-Gemeinschaft steht allen Menschen offen, die sich in christlicher Verantwortung sozial engagieren möchten. Ihr Hauptanliegen ist eine würdige Bestattung von Menschen ohne Angehörige, Freunde und eigene Mittel in der Hansestadt Lüneburg. Sie ist eine ökumenische Initiative und wird von den christlichen Kirchen in Lüneburg getragen. Der ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg, die katholische und die reformierte Gemeinde sowie Freikirchen der Hansestadt arbeiten in der Tobias-Gemeinschaft mit der Johanniter-Hilfsgemeinschaft, dem Lebensraum Diakonie, den Fachdiensten der Hansestadt Lüneburg und allen Bestattern zusammen.

Zu diesen Trauergottesdiensten der Tobias-Gemeinschaft, welche von Geistlichen geleitet werden und in der Regel alle drei Monate stattfinden (letzter Samstag der Monate Mai, August, November und Februar), wird unter Namensnennung der Verstorbenen mit einer Traueranzeige auch in der Lokalpresse eingeladen.

Wer mitwirken möchte, kann dies über eine Mitgliedschaft, eine Teilnahme an den Trauerfeiern, eine finanzielle Spende tun oder über die Arbeit der Tobias-Gemeinschaft mit anderen reden, um so für diese wichtige mitmenschliche Aufgabe zu werben und sozial-wohltätiges Handeln im Geist Jesu Christi auszuüben. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben und die Mitglieder bringen sich freiwillig und unentgeltlich ein.

Weitere Informationen zur Tobias-Gemeinschaft gibt es unter www.tobiasgemeinschaft.de

Waltraut Schiller

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2019/1, S. 19.)

Bericht des NDR über den ersten Gottesdienst der Tobias-Gemeinschaft Lüneburg

Frau Forster, die Vertreterin der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien in der Tobias-Gemeinschaft, schreibt dazu: Am Samstag, 24. November, wurden „zwei Frauen (71 und 82 Jahre alt) und drei Männer (41, 46 und 70 Jahre alt) durch die Tobias-Gemeinschaft Lüneburg beerdigt. Über 60 Menschen haben durch ihr Dasein die Trauerfeier mitgetragen, darunter auch viele aus St. Marien und vor allem Menschen, die jemanden der Verstorbenen kannten. Das Fernsehen hatte sich angekündigt und noch am Abend diesen Beitrag ausgestrahlt. Es war eine wirklich sehr berührende Feier!“

Der NDR sendete über den ersten Gottesdienst der Tobias-Gemeinschaft Lüneburg einen Bericht (Link nicht mehr verfügbar).

Würdige Bestattung für alle – Tobias-Gemeinschaft Lüneburg

Vor dem Altar stehen fünf Urnen. Auf jeder Urne steht ein Name. Gabriele. Mirco. Klaus-Peter. Christian. Erika. Fünf Menschen, die keine bekannten Angehörigen und keine finanziellen Mittel hatten, als sie gestorben sind.

Um ihre Bestattung kümmert sich die Tobias-Gemeinschaft. Sie sollen nicht einfach anonym begraben werden, von Amts wegen. Ohne Geleit, ohne, dass andere davon erfahren. Sie sollen nicht vergessen werden.

Deshalb organisiert die Tobias-Gemeinschaft vierteljährliche Trauerfeiern auf dem Lüneburger Waldfriedhof. Die Namen der Verstorbenen werden genannt. Ihr Leben wird zurück in Gottes Hände gelegt. Anschließend werden sie auf einem wunderschönen Gräberfeld nahe der Kapelle beigesetzt. Neben dem Grab wird eine Stele errichtet, auf der die Namen der Verstorbenen zu lesen sind. So bleiben sie in unserer Mitte. Bleiben sichtbar. Keiner wird vergessen.

Die Tobias-Gemeinschaft ist eine ökumenische Initiative. Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis, die katholische und die reformierte Gemeinde sowie Freikirchen der Hansestadt arbeiten in der Tobias-Gemeinschaft mit der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Lüneburg-Dannenberg und dem Lebensraum Diakonie e.V. zusammen. Die Gemeinschaft hat inzwischen zahlreiche Mitglieder. Die Mitglieder gestalten die Trauerfeiern und geben den Verstorbenen das letzte Geleit.

Gerne können auch Sie die Tobias-Gemeinschaft unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter www.tobiasgemeinschaft.de. Kommen Sie gerne zu einer der nächsten Trauerfeiern. Oder werden Sie Mitglieder der Gemeinschaft.

Gemeinsam stehen wir für eine würdige Bestattung für alle ein.