Zukunftsräume

Zukunftsräume – Immobilienprozesse im Bistum Hildesheim

Zukunftsräume - Immobilienprozess im Bistum Hildesheim

Wussten Sie schon …? Nutzung unserer Gemeindehäuser (2023)

In vielen Kirchengemeinden werden die Gemeindehäuser, die oftmals in den 70er und 80er Jahren erbaut wurden, kaum noch genutzt. Gab es früher viele Gruppen und auch große Feste der Gemeinde, sieht das Nutzungsverhalten heute ganz anders aus.

Trotzdem stehen unsere Gemeindehäuser bei weitem nicht leer. Wussten Sie, dass es zahlreiche Gruppen gibt, die unsere Räume mit nutzen?

Insbesondere in der Corona-Zeit gab es viele Anfragen zu Raumnutzungen, weil andere Räumlichkeiten zu klein waren, um sich mit ausreichend Abstand zu versammeln. Einige Gruppen sind geblieben.

  • Wussten Sie, dass sich im Adendorfer Gemeindehaus ein stetig wachsender Pfadfinderstamm „Cassiopeia“ trifft, der zum Bund unabhängiger Pfadfinder gehört, und dass auch der Lüneburger Gospelchor regelmäßig im Gemeindehaus Christ-König probt?
  • Wussten Sie, dass der weitgehend in Eigenleistung renovierte Gemeindesaal unter der St.-Godehard-Kirche in Amelinghausen u.a. für Proben des Posaunenchors genutzt wird?
  • Wussten Sie, dass sich im ökumenischen Zentrum St. Stephanus zahlreiche Gruppen treffen, die nicht direkt zu den beiden Kirchengemeinden gehören? Von Treffen der Anonymen Alkoholiker bis hin zu Sprachkursen für Geflüchtete gibt es zahlreiche Angebote. Derzeit sind wir im Gespräch mit der Hansestadt, ob das Gebäude der beiden Pfarrwohnungen künftig als Stadtteilzentrum genutzt werden könnte, wobei dann auch Räume des Zentrums mitgenutzt würden.
  • Viele Gruppen treffen sich auch in den beiden Gemeindehäusern in St. Marien. Angefangen vom neuen Pfadfinderstamm der DPSG, der mit ca. 35 Kindern und Jugendlichen gestartet ist, über den Mittagstisch, einer zeitweisen Vermietung für eine Musikschule und Sprachkursen für Geflüchtete, bietet seit dem Brand im Heilig-Geist-Hospiz der Seniorenstützpunkt der Hansestadt in unserem Gemeindehaus einmal monatlich einen Kaffeenachmittag an. Natürlich ist die Kirchenmusik nicht zu vergessen, denn in St. Marien treffen sich wöchentlich der Kirchenchor, der Basileia-Chor und die Kirchenband. Hinzu kommt seit einiger Zeit auch noch die neue Band zur Gestaltung der Familiengottesdienste. Es wird gemeinsam gekocht und die Lobpreisgruppe trifft sich zum Gebet. Nach den Gottesdiensten gibt es Gemeinde-Cafés sowie samstags das Café International, das zweimal im Monat zur Begegnung einlädt.

Und schließlich sind in allen Häusern auch die zahlreichen Treffen der Gremien, der Erstkommunion-Vorbereitung, des Firmkurses, des M-Teams, des Young-Power-Kurses, der Eltern-Kind-Treffen usw. usw. nicht zu vergessen. Auch werden unsere Räume sowie die Kegelbahn im Keller des Gemeindehauses St. Marien gerne für Familienfeiern gemietet.

Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Schauen Sie doch einfach mal auf unserer Homepage nach, welche Gruppen es sonst noch gibt. Die Liste dort muss zwar dringend einmal aktualisiert werden, sie vermittelt aber einen Eindruck davon, wie viele Aktivitäten es in unserer Gemeinde gibt.

Sie sind herzlich willkommen, damit Sie demnächst sagen können: „Ja, das wusste ich schon!“

Carsten Menges

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2023/2, S. 7.)

Immobilienprozess ist gestartet (2023)

In der letzten Ausgabe unseres Journals hatten wir bereits über den Immobilienprozess „Zukunftsräume“ berichtet, den das Bistum in den kommenden zehn Jahren in allen Pfarreien durchführen möchte. Auf Antrag unseres Kirchenvorstandes haben wir mit diesem Prozess nun begonnen.

Nach Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die den etwa zweijährigen Prozess steuern wird, und mit Begleitung durch drei Mitarbeitende des Bistums fand am 10. Mai 2023 eine erste öffentliche Information für die Mitglieder der Gremien und der Einrichtungen statt.

Dabei ging es darum, für alle noch einmal den Ist-Stand der Pfarrei anzuschauen. Wussten Sie z.B., wann das „Alte Gemeindehaus“ in St. Marien erbaut wurde? Und dass das Grundstück in der Georg-Böhm-Straße, auf dem die Kinder- und Jugendhilfe St. Bonifatius steht, der Pfarrei gehört? Alle Gebäude und Grundstücke, die zur Pfarrei gehören bzw. in denen wir Gottesdienste feiern, wurden aufgelistet.
Außerdem haben Herr Norbert Kesseler, der Leiter der Bauabteilung im Bischöflichen Generalvikariat, und Dr. Christian Hennecke, der Leiter des neuen Bereichs Sendung im BGV, die Hintergründe des Prozesses noch einmal erläutert.

In einem zweiten Schritt „Sammeln und Sichten“ wird es in den kommenden Monaten nun darum gehen, genauer hinzuschauen, was an unseren Kirchorten tatsächlich geschieht, wie die demographische Perspektive aussieht und eine Idee zu entwickeln, wie das Leben an den Kirchorten wohl in 10 Jahren aussehen wird. Außerdem soll es Gespräche mit den Kommunen und den evangelischen Nachbargemeinden geben, um zu erfahren, wie diese unsere Beteiligung an der Gestaltung der Gesellschaft wahrnehmen und einschätzen.

Wir werden Sie über diesen Prozess weiter auf dem Laufenden halten. Es wird am Ende dieser zweiten Phase eine Veranstaltung für die ganze Gemeinde geben, bei der Sie sich ausführlich informieren können.
Inzwischen freuen wir uns auf spannende und realistische Gespräche und erbitten die Begleitung des Heiligen Geistes für den ganzen Prozess.

Weitere Informationen zum Immobilienprozess finden Sie auf der Homepage des Bistums Hildesheim.

Carsten Menges

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2023/2, S. 6.)

Immobilienprozess „Zukunftsräume“ beginnt in unserer Gemeinde (2023)

Liebe Gemeinde, liebe Gäste,

in dieser Woche startet in unserer Pfarrei der Immobilienprozess „Zukunftsräume“, den das Bistum Hildesheim in den nächsten zehn Jahren in allen Pfarreien durchführen möchte. Es geht dabei darum, vor dem pastoralen Hintergrund zu überlegen, welche Ziele wir in den kommenden Jahren in der Pfarrei haben, welche Perspektiven jeder Kirchort hat und welche Immobilien und Ressourcen wir dafür künftig (noch) benötigen. Das Bistum wird sich in den kommenden Jahren von einem erheblichen Teil der Immobilien trennen müssen und möchte gemeinsam mit den Pfarreien Zielperspektiven entwerfen.

Für diesen Prozess hat sich eine kleine Projektgruppe gebildet, der Adele Kreit, Bettina Hellmold, Jutta Segger, Kathrin Pohl, Martin Wisler, Norbert Krause, Olaf Forberger, Ulrich Mädge, Dr. Wilke Griep und ich angehören. Diese Gruppe wird den Prozess planen und begleiten, zusammen mit den drei Mitarbeitenden aus dem Bischöflichen Generalvikariat Matthias Kaune (Bereich Sendung), Reimund Wolf (Organisationskultur) und Sabine Klages (Abteilung Bau).

In dieser Woche wird es zunächst ein Präsenz-Treffen mit allen Gremien-Mitgliedern, Vertreter*innen der Einrichtungen und den hautberuflich Mitarbeitenden geben, bei dem der Prozess den Verantwortlichen vorgestellt wird. In einer späteren Phase, wenn der Prozess in Gang gekommen ist, wird es selbstverständlich auch eine Beteiligung der Gemeinde geben.

Der Prozess ist auf ca. zwei Jahre angelegt.

Bitte begleiten Sie diesen Prozess, in dessen Verlauf auch Ideen für die Zukunft unserer Pfarrei gefunden werden sollen, im Gebet und gern auch mit Fragen an die Verantwortlichen.

Herzlich grüßt Sie

Ihr Pfarrer Carsten Menges, Dec.

(Dieser Text stammt aus unserem Wochenblatt vom 7. Mai 2023.)

Immobilienprozess startet in unserer Gemeinde (2023)

Die Kirche in unserem Land verändert sich. Es gibt weniger Menschen, die bereit sind, in der Kirche einen Beruf auszuüben (das betrifft nicht nur Priester), die Zahl der Mitglieder nimmt aber auch immer mehr ab, nicht nur seit den Skandalen der letzten Zeit. Als ich 1994 meinen Dienst als Priester im Bistum begonnen habe, zählte das Bistum noch 740.000 Katholiken. Aktuell sind es unter 540.000 und die demographischen Prognosen sagen für 2050 eine Zahl von nur noch 250.000 Katholiken im Bistum Hildesheim voraus.

Aufgrund dieser Zahlen geht das Bistum davon aus, dass in absehbarer Zeit nur noch die Hälfte aller Gebäude wird unterhalten werden können. So wurde der Immobilienprozess „Zukunftsräume“ gestartet, den alle Pfarreien in den kommenden zehn Jahren durchlaufen sollen. Dabei geht es nicht um einen gigantischen Schließungsprozess. Es soll um das ehrliche Hinschauen gehen, welche Gebäude in Zukunft noch sinnvoll benötigt werden. Das betrifft zunächst Pfarrhäuser und Gemeindehäuser.

Die Nutzung der Gebäude soll aber nicht nur rein wirtschaftlich betrachtet werden. Deshalb wird jede Pfarrei, die den Prozess durchläuft, der auf etwa zwei Jahre angelegt ist, von Mitarbeitenden des Bistums aus den Bereichen Finanzen/Bau, Pastoral und Organisationskultur begleitet. Es geht also darum hinzuschauen, und auch im Gespräch mit anderen öffentlichen Trägern hinzuhören, welche Entwicklung in den kommenden 10 bis 15 Jahren zu erwarten ist. Wo gibt es Orte, an denen das Gemeindeleben eher zu Ende geht? Wo gibt es Orte, die künftig eine wichtige Rolle spielen, die gestärkt und in die investiert werden sollte?
Unsere Pfarrei hat sich darum beworben, in diesem Jahr den Prozess zu starten. Da sich aber viele Gemeinden beworben hatten und die Zahl der begleitenden Mitarbeiter*innen begrenzt ist, gab es eine Vorauswahl. Wir können in diesem Jahr dabei sein, weil bei uns bereits mehrere Projekte im Blick sind. Das betrifft u.a. den Plan des AK Laudato si, den Kirchort St. Marien bis 2030 klimaneutral zu machen. Auch in St. Stephanus soll künftig auf eine nachhaltige Energiegewinnung geschaut werden; eine Zusammenarbeit mit der Stadt ist im Gespräch. Um diese Prozesse nicht auszubremsen, sondern zu unterstützen, sind wir also bereits in diesem Jahr dabei.

Am 20. Februar 2023 hat sich zum ersten Mal eine kleine Arbeitsgruppe mit drei Mitarbeitenden des Bistums online getroffen, um den Immobilienprozess zu starten und zu überlegen, wie er in unserer Pfarrei umgesetzt werden kann. Sie werden dazu also immer wieder etwas hören. Ich bin selbst gespannt, welche Erkenntnisse wir gemeinsam gewinnen werden. Ziel ist es, Räume für eine lebendige Zukunft zu gestalten.

Carsten Menges

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2023/1, S. 6.)

Zukunftsräume – Immobilienprozesse im Bistum Hildesheim (2022)

Das Bistum Hildesheim befindet sich in tiefgreifenden Veränderungen. Die Grundsituation unserer Kirche wandelt sich: weg von klassisch-tradierten Gemeindestrukturen, hin zu einer Diasporakirche in missionarischen Zeiten.
Zunächst einmal nehmen wir diese Veränderungen in einem „Immer weniger“ wahr: weniger Gottesdienstbesucher, weniger Kirchenmitglieder, weniger Kirchensteuern.
In unserer Gemeinde sind im vergangenen Jahr etwa 300 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Dies bedeutet immer auch weniger finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten, für das Bistum, aber auch für die Gemeinde vor Ort, denn die Zuweisungen aus Kirchensteuermitteln erfolgen abhängig von der Zahl der Gemeindemitglieder.

Aufgrund der demographischen Entwicklung hat unser Bistum errechnet, dass es sich bis zum Jahr 2050 von etwa der Hälfte der Immobilien wird trennen müssen, weil die Bauunterhaltung nicht mehr zu leisten sein wird. Dabei stehen zunächst Pfarrhäuser, die nicht mehr benötigt werden, im Fokus wie auch Gemeindehäuser. Waren die Gemeindehäuser in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Orte der Zusammenkunft, z. B. bei großen Festen, stehen sie heute oft weitgehend leer. Das Gemeinschaftsverhalten und das Bedürfnis nach gemeinsamen Feiern haben sich gewandelt.

Aus diesem Grund stellen sich die Fragen:

  • Welche Gebäude sind künftig noch nötig und auch zu finanzieren?
  • Und von welchen Gebäuden könnten wir uns auch trennen?
  • Wie wird sich das Leben an den Kirchorten in den kommenden Jahren entwickeln?

Es gilt also, sowohl vor dem finanziellen und baulichen Hintergrund, als auch mit einer pastoralen Perspektive Schritte in die Zukunft zu planen.

Wo macht es Sinn, finanzielle Mittel einzusparen, um sie ggf. an anderen Orten sinnvoller einzusetzen, um Orte zu schaffen und zu fördern, die wirkliche Kraftzentren für die Gemeinden sind? Es geht also nicht nur darum, immer weniger zu machen, sondern Dinge anders zu machen, um Perspektiven für eine gute Zukunft unserer Gemeinden zu entwickeln.

 

Das Bistum hat alle Pfarreien dazu aufgefordert, in den nächsten zehn Jahren einen Immobilienprozess durchzuführen. Dieser wird von Mitarbeitenden des Bistums aus den Abteilungen Finanzen/Bau und Pastoral begleitet. Alle Gremien und auch die Hauptamtlichen vor Ort sollen sich daran beteiligen. Der Prozess ist jeweils auf etwa zwei Jahre angelegt.
Unser Kirchvorstand hat beantragt, im kommenden Jahr mit diesem Prozess zu beginnen. Dazu wird es im Herbst ein erstes Sondierungsgespräch geben. Danach entscheiden die Gremien, ob und wie dieser Immobilienprozess in unserer Pfarrei durchgeführt wird.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2022/2, S. 15.)

Der Rahmen

Das Bistum Hildesheim befindet sich in tiefgreifenden Veränderungen. Die Grundsituation unserer Kirche wandelt sich: weg von klassisch-tradierten Gemeindestrukturen, hin zu einer Diasporakirche in missionarischen Zeiten.
Hierfür braucht es Flexibilität innerhalb eines gemeinsamen pastoralen Entwicklungsprozesses. Je nach Pfarrei entstehen dabei unterschiedliche Bilder und Bedarfe – mit wiederum eigenen Dynamiken und Fragestellungen. Was brauchen Menschen von heute: Gläubige, Neugierige und auch Nachbarn in unserem Sozialraum? Wonach suchen sie und vor allem: wo?

Um diesen und weiteren Fragen nachgehen zu können, sind neue Perspektiven nötig. Statt ausgebauten Straßen zu folgen, wollen Pfade entdeckt werden, die zuvor vielleicht noch niemand betreten hat. Hierfür braucht es leichtes Gepäck. Jede Form des Ballasts würde einen Aufbruch erschweren. Was kommt also künftig in den Rucksack – und was bleibt draußen? Was ist sinnvoll und unterstützt uns unterwegs? Der orientierende Rahmen der Broschüre „Zukunftsräume“ möchte dieses zielgerichtete Arbeiten unterstützen.

Weil zukunftsfähige Ergebnisse gebraucht werden, um den Glauben weiterhin erlebbar zu machen, rücken dabei auch besonders Gebäudefragen in den Fokus. Zum Beispiel:

  • Können wir die Ziele einer lebensnahen Lokalen Kirchenentwicklung mit unseren vorhandenen Gebäuden oder Standorten langfristig sinnvoll vereinen?
  • Sehen wir angesichts des demographischen Wandels und knapper Ressourcen auch künftig gute Möglichkeiten für unser Glaubensleben vor Ort?
  • Wären Renovierung, weiterer Unterhalt oder auch ein Umbauvorhaben unserer bisherigen Gebäude vor jenem Hintergrund förderlich – oder ist ein anderer Weg (eine ökumenische Kooperation, das Anmieten öffentlicher Räume, die Aufgabe von Gebäuden o.ä.) Erfolg versprechender?

Quelle dieses Textes

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