Präsentation des Stadtführers

Am 21. Juni 2017 wurde im Gemeindehaus von St. Marien der interkulturelle Stadtführer „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch der Öffentlichkeit präsentiert. Die Idee dazu war etwa ein Jahr zuvor im Café International entstanden und von Einheimischen und Flüchtlingen realisiert. Der Clou an diesem Stadtführer ist, dass er konsequent Lüneburg aus der Perspektive der Flüchtlinge zeigt und durchgängig zweisprachig angelegt ist. Für 3,00 Euro, die der Flüchtlingsarbeit in unserer Gemeinde zugutekommen, können Sie Exemplare im Pfarrbüro St. Marien und im Pfarrbüro St. Stephanus zu den Öffnungszeiten erwerben, darüber hinaus in der Buchhandlung Lünebuch, in der Touristen-Information, im Museum für das Fürstentum Lüneburg, im Salzmuseum und im Shop in St. Johannis. Über die Präsentation berichteten die Kirchenzeitung und die Landeszeitung.

Ein neuer Stadtführer (Artikel von 2017)

Wenn man irgendwo neu ankommt, schaut man gerne in einen Stadtführer, um das unbekannte Umfeld kennenzulernen, sich besser zu orientieren. So gibt es Stadtführer für Lüneburg in vielen Sprachen, aber bislang keinen auf Arabisch. Dabei sind viele arabischsprachige Flüchtlinge in den letzten zwei Jahren nach Lüneburg gekommen. Im Café International, das seit über einem Jahr zweimal im Monat im Gemeindehaus St. Marien stattfindet, begegnen uns viele dieser Flüchtlinge und so kam die Idee für das Projekt „Stadtführer“ unter einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern auf.

In der Zeit der „Eingewöhnung“, wenn die Flüchtlinge noch kaum Deutsch verstehen, ist es hilfreich, diesen Menschen ihre neue Heimat näher zu bringen, und zwar in der Sprache, die sie schon beherrschen. Es ist aber auch existenziell wichtig, den Erwerb der deutschen Sprache interaktiv zu fördern. Beides wollten wir mit dem Projekt „Stadtführer“ verbinden und sind mutig im Oktober 2016 gestartet.
Im Rahmen von wöchentlichen Workshops mit arabischen Projektteilnehmern und Lüneburgern im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2016 wurde ein gut 60 Seiten starkes Stadtführerheft erarbeitet. Dabei haben die sieben jungen Männer aus Syrien die 26 Themen für den Stadtführer selbst ausgewählt und dazu alleine recherchiert. In den Projekttreffen haben sie die von ihnen gewählten Themen auf Deutsch vorgestellt. Darüber wurde dann in der Gruppe interessiert diskutiert. Vor allem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu ihrem Heimatland boten ausgiebig Gesprächsstoff. Und so ergaben sich aus den Diskussionen rund um die Sehenswürdigkeiten viele spannende Gespräche über das Leben insgesamt.

  • Die Liebesschlösser an der Brausebrücke regten eine Diskussion über Liebe und Ehe an. Die Teilnehmer hielten fest, dass in Deutschland inzwischen recht viele Ehen geschieden werden, manchmal auch trotz eines Liebesschlosses. In Syrien sind Scheidungen zwar rechtlich erlaubt, aber gesellschaftlich sehr schlecht angesehen. Entsprechend gibt es nur wenige Geschiedene. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass syrische Ehen glücklicher sind.
  • Die Toleranz fürs Anderssein, für die andere Religion wurde in einem der Workshops ebenfalls angesprochen. Einige der jungen Syrer berichteten, wie selbstverständlich sie in ihrer alten Heimat mit Christen zusammengelebt und -gefeiert haben. Es zählt vordergründig nicht die Religion, sondern ob man ein guter Mensch ist, so das Fazit dieser Diskussion.
  • Die St.-Nicolai-Kirche brachte den heiligen Nikolaus als Gesprächsstoff. Ein Projektteilnehmer dachte, dass dieser weißbärtige Heilige Stiefel an die Kinder verteilt. Das Missverständnis konnte aufgeklärt werden. Schokolade und Spielzeug werden auch in Syrien gerne an die Kinder verschenkt. Zum Zuckerfest – als Abschluss des Fastenmonats Ramadan – bekommen allerdings viele Kinder Geld geschenkt.
  • Natürlich wurden auch Essensgewohnheiten thematisiert. Die zugereisten Syrer kommen mit dem Angebot der Lüneburger Supermärkte gut zurecht, auch wenn die Küchen beider Länder schon recht unterschiedlich sind. Bei der Verköstigung von Sauerkraut als dem „Klischee-Essen“ der Deutschen waren sich auch die syrischen Teilnehmer einig, dass man es gut essen kann. Schokolade schmeckt aber noch besser. Beim Schweinefleisch ist die Haltung der muslimischen Projektteilnehmer ganz klar: Niemand möchte es je probieren.
  • Zusätzlich haben die Projektteilnehmer einige Ausflüge unternommen, um Lüneburg besser kennenzulernen. Es hat allen viel Spaß gemacht, vom Kalkberg auf die Stadt herunterzuschauen und der Geschichte von Hermann Billung zu lauschen, oder mal einen Glühwein bzw. Kinderpunsch auf dem Weihnachtsmarkt zu verköstigen.

Auf der Basis der in den Workshops erarbeiteten Inhalte wurden kurze Texte von ehrenamtlichen Mitarbeitern auf Deutsch geschrieben und diese dann ins Arabische übersetzt. Fotos und Zeichnungen für den Stadtführer wurden ebenfalls von Flüchtlingen gemacht. Darüber hinaus bietet der Stadtführer ein Interview mit den arabischen Projektteilnehmern zu den Themen Kulturunterschiede, Toleranz und Ankunft in Deutschland. Sie können also auf das Resultat sehr gespannt sein!

Dank eines finanziellen Zuschusses des Nothilfefonds des Caritasverbands, des Bistums Hildesheim, der Lüneburger Sparkassenstiftung sowie eines Teils des Gemeindebeitrags 2016 für die Arbeit des Café International kann der Stadtführer nach dem Endlayout bald in den Druck und die Verteilung gehen. Und vor allem dank des großartigen Engagements von Adel Sultan, Adele Kreit, Amer Mostafa, Anja Dagmar Kluck, Anne Schmidt, Ayad Ahmad, Ayman Zaki, Birte Blanke, Halina Oblocki, Hildegard Wellendorf, Mehdi Ezati, Michaela Holzner, Mohamad Darweesh, Mohammad Aldonmani, Norbert Krause, Obadah Zaki, Rami Bateekha und Projektleiterin Katarzyna Ewa Rollert.

Martina Forster

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2017/1, S. 20.)

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

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Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

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Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

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Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

Impressionen von der Präsentation des interkulturellen Stadtführers „Willkommen in Lüneburg“ auf Arabisch und Deutsch am 21. Juni 2017 im Gemeindehaus von St. Marien

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Wichtiger Hinweis: Hier werden Bilder gezeigt, auf denen viele Menschen abgebildet sind, die zu unserer Gemeinde mit ihren vier Kirchorten gehören oder die einfach als Gäste an dem jeweiligen Tag anwesend waren. Dabei konnten wir nicht jedes Mal einzeln um Erlaubnis fragen, ob wir die Bilder veröffentlichen dürfen.

Wer also von sich oder dem eigenen Kind ein Bild entdeckt und dessen Veröffentlichung nicht wünscht, möge bitte eine E-Mail an den Webmaster dieser Homepage schreiben. Wir bemühen uns, das beanstandete Bild dann so schnell wie möglich zu entfernen.

Und nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Stöbern in unseren Bilder-Galerien.