Auferstehung

Auferstehung – Wer glaubt denn sowas?

Auferstehung – Wer glaubt denn sowas?

An Ostern feiern wir das Fest der Auferstehung Jesu Christi, das wichtigste Fest des Christentums. Soweit so gut. Aber einerseits würden heute auf die Frage nach dem wichtigsten christlichen Fest vermutlich die meisten Befragten „Weihnachten“ antworten. Es ist eben für viele das schönste Fest im Jahr. Und andererseits stellen wir Jahr für Jahr fest, dass das Wissen darüber, was wir genau an Ostern feiern, immer mehr verloren geht. Die kurioseste Antwort darauf lautet wohl: „Ist das nicht das Fest, an dem irgend so ein Hase gestorben ist?“

Während man vielleicht amüsiert auf derartige Antworten reagiert, gilt es aber auch zur Kenntnis zu nehmen, dass eine große Zahl derer, die einer christlichen Kirche angehören oder sich selbst „Christen“ nennen, nach eigenem Bekunden nicht (mehr) an die Auferstehung glaubt. Allenfalls dazu, dass hoffentlich „irgendetwas“ nach dem Tod kommen mag, wagt man sich zu bekennen. Dass aber Jesus nach der Kreuzigung auferstanden ist, wie es die Bibel berichtet, glauben immer weniger Christen.

Eigentlich befinden sie sich damit in guter Gesellschaft. Auch den Jüngern Jesu fiel es schwer, sich mit dem Gedanken anzufreunden. Als die Frauen als erste Zeuginnen des leeren Grabes und der Worte des Engels „ER ist auferstanden“ zu den Aposteln kommen, halten diese das für Geschwätz. Sie laufen zum Grab, um selbst nachzuschauen. Die Jünger auf dem Weg nach Emmaus rechnen ebenso wenig mit der Realität der Auferstehung, dass sie den Auferstandenen, der mit ihnen geht, zunächst gar nicht erkennen. Und der Apostel Thomas sagt schließlich herausfordernd „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“ (Johannes 20,25)

Umso verständlicher ist es, dass auch heute Menschen sagen: „Wenn ich keinen Beweis für die Auferstehung habe, glaube ich nicht daran.“

Damals ist Jesus dem Apostel Thomas entgegengekommen. Er begegnet ihm, weist ihn nicht zurecht, sondern hilft ihm zu glauben. Und er fügt hinzu: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Johannes 20,29)

Seitdem werden die Erfahrungen der Apostel und der Jüngerinnen und Jünger mit dem auferstandenen Jesus von Generation zu Generation weitererzählt und bezeugt.

Die Frage ist nur: Wer bezeugt heute die Auferstehung? Wo wird darüber gesprochen? Wer bekennt „Ich glaube ganz fest an die Auferstehung Jesu“? Wo begegnen uns Zeugnisse dieses Auferstehungs-Glaubens?

Ich lade Sie alle ein, in der Osterzeit oder im nächsten Urlaub einmal ganz bewusst mit offenen und österlichen Augen durch die Welt zu gehen und darauf zu achten, wo überall Zeugnis für die Auferstehung gegeben wird. Beim Urlaub auf Lanzarote habe ich kürzlich Grabplatten fotografiert, mit denen die übereinander angeordneten Gräber verschlossen wurden. Manche zeugen dabei allein von der Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen und bekräftigen, dass er in seiner Familie unvergessen bleiben wird. Andere drücken selbstverständlich die Hoffnung aus, dass der Verstorbene Anteil an der Auferstehung erhalten wird.

Gibt es vielleicht Inschriften oder Bilder an alten Häusern, mit denen der Glaube an die Auferstehung bekannt wird? Schauen Sie doch einmal hin. Und wenn Sie die Gelegenheit haben, machen Sie Fotos. Reichen Sie uns diese gerne ein, damit wir daraus eine Auferstehungs-Collage erstellen können.

Ein Zeichen kann aber auch sein, mit welchem Gruß wir uns an Ostern begegnen. Da, wo wir uns heute „frohe Ostern“ wünschen, haben die frühen Christen ausgerufen: „Der Herr ist auferstanden. Halleluja!“ Und die Antwort lautete: „Er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.“

Carsten Menges

(Dieser Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 1/2018, S. 8f)

Lesen Sie dazu bitte auch den Artikel „Wie feiern wir Ostern? – Brauchtum und die heiligen drei Tage