Godehard, Bischof von Hildesheim

1000 Jahre Bischof Godehard

1000 Jahre Bischof Godehard

Der Hl. Godehard war der 14. Bischof des Bistums Hildesheim und damit der direkte Nachfolger des Hl. Bernward (993-1022).

Sein Leben
Godehard wird 960 in Reichersdorf bei Niederaltaich in Bayern geboren. Der Name leitet sich aus dem Altdeutschen ab: „gode hart“ = „Gutes Herz“. Sein Vater Rathmund steht als Bauer und Vorsteher in den Diensten des Benediktinerklosters Niederaltaich. Schon früh wird der Junge in der Klosterschule erzogen. Begabt, fleißig und eifrig – so schildert ihn die im 17. Jahrhundert veröffentlichte „Bavaria Sancta“, ein illustriertes Kompendium der Heiligen des Landes Bayern.
Durch einen derartig guten Leumund wird Bischof Friedrich von Salzburg auf ihn aufmerksam, der das Kloster Niederaltaich als Lehen erhalten hatte. Drei Jahre bleibt Godehard in Diensten des Salzburger Bischofs. Er begleitet ihn auf Visitationen. Godehard unterstützt den Bischof bei der Leitung der kirchlichen Geschäfte und unterrichtet Kinder in der christlichen Lehre. Trotz der Nähe zum Bischof zieht es Godehard ins Kloster. Er will sich „ganz dem Herrn zum Opfer bringen“ (Bavaria Sancta). 990 schließt er sich dem Orden in Niederaltaich an, wird 993 zum Priester geweiht, bald schon Prior und 996 Abt.

Godehard reformiert das Kloster Niederaltaich. Er führt es konsequent auf die Regel des heiligen Benedikt zurück. Zusammengefasst: „Ora et labora et lege“ (lateinisch: „Bete und arbeite und lies“). Das Kloster wird ein geistliches und kulturelles Zentrum, es blüht auch wirtschaftlich auf. Auch in den Klöstern Tegernsee und Hersfeld wird der Abt entsprechend tätig. 1022 wird Godehard auf Vorschlag von Kaiser Heinrich II. Bischof von Hildesheim. Er wird am 2. Dezember 1022 in der Groner Pfalzkapelle (nahe Göttingen) zum Bischof geweiht. Es ist die Zeit der Sachsenkaiser, als Hildesheim eines der politischen und kulturellen Zentren des Reiches ist. Godehard setzt die Aufbauarbeit seines Vorgängers Bernward mit Energie fort. Dreißig neue Kirchen entstehen im Bistum, in der Stadt Hildesheim wird die Michaeliskirche vollendet, der Dom erhält ein neues Westwerk. Durch Reisen und Synoden vertieft Godehard aber vor allem das geistliche Leben seiner Diözese. Sein monastischer Ernst, aber auch seine gelassene Heiterkeit hinterlassen tiefen Eindruck und werden in den Quellen vielfach gerühmt. Die Legenden, die sich rasch mit seinem Namen verbanden, spiegeln die Kraft und Wirkung seiner Persönlichkeit.

Godehard stirbt am 5. Mai 1038 im von ihm gegründeten Mauritiusstift bei Hildesheim. Die Reliquien des Hl. Godehard befinden sich heute in der Krypta des Hildesheimer Domes.

Verehrung
Während sein Vorgänger Bernward vor allem in der Stadt Hildesheim Spuren hinterlassen hat, setzte schon bald eine großflächige Godehard-Verehrung ein, die bis nach Norditalien reichte. So ist beispielsweise der Gotthard-Pass in den Schweizer Alpen nach Godehard von Hildesheim benannt. Der Pass wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Name leitet sich von einer kleinen Kapelle ab, die dem Heiligen geweiht ist. Reisende konnten dort auf gut 2000 Metern Höhe in einem Hospiz auch Unterkunft für eine Nacht finden.

Godehard-Jahr
Aus Anlass des 1000. Jahrestags der Bischofsweihe des Hl. Godehard hat Bischof Heiner für die Zeit vom 5. Mai 2022 bis zum 5. Mai 2023 für das Bistum Hildesheim ein Godehard-Jahr ausgerufen. Wir sind in dieser Zeit eingeladen, uns mit dem Wirken und dem Zeugnis des Heiligen auseinanderzusetzen. Bischof Heiner hofft dadurch auch auf einen geistlichen Aufbruch in unserem Bistum.

(Quellen: Kirchenzeitung für das Bistum Hildesheim und Homepage zum Godehard-Jahr)

(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2022/1, S. 3-4.)