Kreuzzeichen

Wozu eigentlich … das Kreuzzeichen?

Zu den „typisch katholischen“ Ritualen zählt das Bezeichnen mit dem Kreuzzeichen. Dabei gibt es verschiedene Arten des Kreuzzeichens.

Bei der Taufe bekommt der Taufbewerber auf die Stirn ein Kreuzzeichen gezeichnet, als Zeichen dafür, dass er zu Christus gehört. „Die Auserwählten Gottes tragen das Siegel der Erlösung auf ihrer Stirn“, heißt es in der Offenbarung des Johannes. Bei der Taufe und bei der Firmung wird auf die Stirn ein Kreuz mit Chrisam-Öl gezeichnet. Eltern segnen ihre Kinder mit einem Kreuzzeichen auf die Stirn.

Vor dem Evangelium zeichnen wir uns ein dreifaches Kreuzzeichen auf die Stirn, auf den Mund und auf die Brust. Wir bitten damit Gott, dass wir das Wort Gottes mit dem Verstand begreifen, mit dem Mund weitersagen und mit dem Herzen aufnehmen.

Die sichtbarste Form des Kreuzzeichens ist aber, die ganze Person unter das Zeichen des Kreuzes zu stellen. Zur katholischen „corporate identity“ gehört es, dass alle dieses Zeichen auf die gleiche Art und Weise machen: Das Kreuzzeichen wird üblicherweise mit der rechten Hand gezeichnet und zwar von der Stirn zur Brust und von der linken Schulter zur rechten Schulter. (Die Christen der orthodoxen Kirchen führen die Hand von der rechten zur linken Schulter.)

Durch diese Handbewegung zeichnen wir ein Kreuz über uns. Die vertikale Bewegung kann dabei ein Zeichen für die Verbindung zwischen Gott und Mensch, zwischen Himmel und Erde sein. Die horizontale Bewegung steht für die Verbindung der Menschen untereinander, die Christus uns aufgetragen hat.

Den Kindern versuchen wir die korrekte Art des Kreuzzeichens mit einem Vergleich deutlich zu machen: Das Kreuzzeichen erfolgt so, wie wir in Deutschland schreiben: Von oben nach unten und von links nach rechts.

Beim Betreten der Kirche tauchen wir vor dem Kreuzzeichen die Finger der rechten Hand in geweihtes Wasser und erinnern uns dadurch an die Taufe: „Ich bin getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Carsten Menges

(Dieser Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2/2019, S. 3)