Tag der Schöpfung

Was ist eigentlich ... der Tag der Schöpfung?

Was ist eigentlich … der Tag der Schöpfung?

Seit dem Jahr 2010 feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) jährlich am ersten Freitag im September einen ökumenischen Tag der Schöpfung. Im Mittelpunkt stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz.

Die Idee, diesen Tag zu feiern, stammt aus der Orthodoxen Kirche. Im Jahr 1989 lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Dimitrios „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ ein, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten Orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen.

Zugleich gehörten zum damaligen ökumenischen Diskurs Fragen zur Bewahrung der Schöpfung, zu Frieden und Gerechtigkeit, und viele Christinnen und Christen engagierten sich bereits für den „konziliaren Prozess“. Teil dieses Prozesses waren die Europäischen Ökumenischen Versammlungen in Basel (1989), Graz (1997) und Sibiu (2007). Die Initiative des Ökumenischen Patriarchen wurde sowohl in Graz als auch in Sibiu aufgegriffen. Die Botschaft der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu empfiehlt sogar eine Zeit für die Schöpfung: „Wir empfehlen, dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten.“ Diese Schöpfungszeit wird inzwischen weltweit begangen.

Papst Franziskus hat den Impuls aus der Orthodoxen Kirche aufgegriffen und 2015 den 1. September in der katholischen Kirche als Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung eingeführt.

Im Bistum Hildesheim wurde dieses Anliegen 2015 zunächst mit einer Heiligen Messe im Generalvikariat umgesetzt. Daraus entstand die Idee, an einem Ort des Bistums beispielhaft für das ganze Bistum am 1. September einen Gottesdienst zur Bewahrung der Schöpfung zu feiern. Im vergangenen Jahr fand dieser zentrale Gottesdienst in der Eingangshalle der Grundschule St. Martinus in Hildesheim statt. In diesem Jahr wird der zentrale Gottesdienst des Bistums in Lüneburg gefeiert!

Der Gebetstag für die Schöpfung wird übrigens in unserem Bistum in besonderer Verbindung mit unseren Schwestern und Brüdern in Bolivien gefeiert, mit denen uns in diesem Jahr eine 30-jährige Partnerschaft verbindet. Gelebte Solidarität wie auch ein gegenseitiger Bewusstseinswandel und konsequentes Engagement sind zentrale Anliegen dieser Partnerschaft.

(Dieser Text stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2/2017, S. 10)

Lesen Sie dazu bitte auch den Artikel „Was ist eigentlich … Schöpfungszeit?