Pfarrkirche St. Marien
Pfarrkirche St. Marien
Friedenstraße 8
21335 Lüneburg
Telefon: 04131 / 60 30 90
Fax: 04131 / 60 30 925
Die St.-Marien-Kirche ist eine „offene Kirche“
Die St.-Marien-Kirche ist grundsätzlich eine „offene Kirche“. Sie können sie tagsüber immer aufsuchen.
An manchen Tagen ist sie aber (manchmal: vorübergehend) verschlossen, weil
- Vorbereitungen für einen Gottesdienst am nächsten Tag getroffen worden sind,
- niemand gefunden werden konnte, um Öffnung oder Schließung der Kirche zu übernehmen, oder
- aus anderen Gründen.
Das alles ist derzeit selten der Fall, kann aber auch nicht immer vorher hier bekannt gemacht werden.
„Still(e)-Raum” in St. Marien geplant
Liebe Gemeinde, liebe Gäste,
vielleicht haben Sie am vergangenen Dienstag in der Landeszeitung gelesen, dass es im Rahmen der Bemühungen um eine offene und familienfreundliche Gestaltung der Stadt eine neue Initiative gibt.
Anlässlich der Welt-Still-Woche wurde die Aktion „Stillen in der Stadt” vorgestellt. Es werden still-freundliche Orte (vor allem in der Innenstadt) gesucht, an denen Mütter in Ruhe ihr Kind stillen können.
Wir wurden angefragt, ob wir uns daran beteiligen möchten. Der Kirchenvorstand hat dem zugestimmt.
Ausgewählt haben wir dafür einen Ort, der täglich öffentlich zugänglich ist und an dem das Bild einer Mutter mit ihrem Kind im Arm im Mittelpunkt steht: Die Marienkapelle in der St.-Marien-Kirche.
Natürlich soll die Kapelle auch weiterhin für das stille Gebet zur Verfügung stehen. Ich glaube, dass sich das nicht ausschließt. Deshalb werden wir das Angebot in unserer Kirche auch „Still(e)-Raum” nennen.
Auf der linken Seite der Kapelle, wo die kleine Orgel steht, soll ein Still-Stuhl bereitgestellt werden, dazu ein Paravent, der bei Bedarf aufgestellt werden kann, und ein klappbarer Wickeltisch.
Noch ist all dies nicht vorhanden. Deshalb meine Frage: Wer hat einen Still-Stuhl oder einen mobilen Wickeltisch, benötigt diesen nicht mehr und könnte ihn uns zur Verfügung stellen? Dann müssen wir nichts Neues anschaffen.
„Stillen ist das Natürlichste der Welt und sollte auch ganz natürlich seinen Platz haben”, schreibt Frau Oberbürgermeisterin Kalisch zu dieser Aktion. Dem kann ich mich nur anschließen und heiße alle Mütter mit ihren Kindern bei uns herzlich willkommen!
Herzlich grüßt Sie
Ihr Pfarrer Carsten Menges, Dec.
(Dieser Text stammt aus unserem Wochenblatt vom 6. Oktober 2024.)
Die St.-Marien-Kirche befindet sich in der Friedenstraße 8 in der Lüneburger Innenstadt, unweit des Platzes „Am Sande“. Sie wurde am 5. Mai 1963 eingeweiht. Im Jahr 2023 feierten wir deshalb unser 60-jähriges Kirchweihjubiläum.
Von hier aus können Sie
- unser Lokales Leitungsteam kennenlernen,
- zum Wikipedia-Artikel über St. Marien gelangen (eher knappe Informationen zur Kirche),
- einen etwas ausführlicheren Text über die St.-Marien-Kirche lesen,
- noch mehr zur Geschichte der St.-Marien-Gemeinde und ihrer Kirchen erfahren (recht ausführlich),
- sich virtuell auf einen Rundgang durch die St.-Marien-Kirche begeben,
- eine pdf-Datei mit einer Kurzführung auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Polnisch herunterladen,
- sich unsere Osterkerzen der letzten Jahre anschauen (jedes Jahr gestaltet eine andere Gruppe aus der Gemeinde die Osterkerze),
- Bilder der Krippe aus den letzten Jahren anschauen,
- einige Bilder zur Geschichte von St. Marien anschauen,
- Bilder von den Fenstern der Kirche auf der Homepage der Künstlerin Gabi Weiss sehen und
- Bilder aus dem Gemeindeleben ansehen.
Die Pfarrkirche St. Marien in Lüneburg ist wie folgt zu erreichen:
„Bank gegen Rassismus“ (2023)
Vielleicht haben Sie sie schon gesehen oder davon in der Landeszeitung gelesen. Seit Montag, 30. Oktober, stehen in und um Lüneburg 17 „Bänke gegen Rassismus“. Es handelt sich dabei um eine Initiative der Lüneburger Geschichtswerkstatt. Die Bänke, die von der Lebenshilfe hergestellt wurden, haben zwei Sitzplätze. An der rechten Seite wird die Rückenlehne weitergeführt, es fehlt aber der Sitzplatz. An dieser Stelle befindet sich die Aufschrift „Kein Platz für Rassismus“.
Eine dieser Bänke wurde am Montag vor der St.-Marien-Kirche aufgestellt. Sie trägt außerdem den Hinweis: „Alle Menschen sind geliebte Kinder Gottes.“
Erstaunt war ich zu hören, dass wir die einzige Kirchengemeinde sind, die sich an dieser Aktion beteiligt hat. Als kirchliche Einrichtung hat sich nur noch die Ev. Familienbildungsstätte für eine Teilnahme entschieden.
Das Thema und der Hintergrund dieser Aktion, die es bereits in mehreren Städten gibt, sind ja hochaktuell. Auch wenn man mit dem Handeln einzelner Personen oder Gruppierungen nicht einverstanden ist, darf trotzdem niemand ausgegrenzt oder diskriminiert werden, nur weil er oder sie einer bestimmten Volksgruppe, Partei oder Ähnlichem angehört.
Ich finde es wichtig, dass wir dafür ein Zeichen setzen: Bei uns sind grundsätzlich alle Menschen willkommen. Natürlich wünschen wir uns gegenseitige Wertschätzung und Akzeptanz, aber zunächst gilt es, selbst ein Beispiel dafür zu geben, was für uns gelebte Nächstenliebe bedeutet.
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“, 2023/3, S. 9.)
Parksituation in und um St. Marien (Artikel von 2023)
Seit vielen Jahren befinden wir uns in bzw. vor der St.-Marien-Kirche in einer rechtlichen Grauzone. Während des Gottesdienstes wird dort von vielen Autofahrern auf der Straße im eingeschränkten Halteverbot geparkt. Dazu gab es vor langer Zeit mal eine Absprache mit der Stadt.
Nun war der Schreck groß, dass am 7. Mai während der Hl. Messe zum Kirchweihfest vom Ordnungsamt fleißig Verwarnungen über 55 Euro verteilt wurden. Inzwischen konnte ich mit dem Leiter des Ordnungsamtes Rücksprache halten. Ausnahmsweise werden diese Verwarnungen zurückgenommen. Wer schon bezahlt hat, muss sich aktiv an das Ordnungsamt wenden und um Rücknahme bitten. Kontaktdaten dazu hat das Pfarrbüro.
Herr Dorn vom Ordnungsamt hat mir erklärt, dass die Stadt künftig eine Gleichbehandlung an allen Orten anstrebt und daher keine Ausnahmen mehr machen wird.
Die Friedenstraße ist recht schmal, weshalb es auf einer Seite ein Halteverbot gibt. Wird dann mit zwei Rädern auf dem Gehweg geparkt, werden dadurch Fußgänger gefährdet. Außer zwischen unseren beiden Grundstückseinfahrten ist der Gehweg so schmal, dass bei parkenden Autos die Barrierefreiheit für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl nicht mehr gegeben ist.
Deshalb die dringende Bitte, künftig nicht mehr im eingeschränkten Halteverbot und keinesfalls „Hochbord“ auf dem Gehweg zu parken! Wir empfehlen das Parken auf dem Parkplatz der Handwerkskammer.
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2023/2, S. 24.)
Solitafel im Clamart-Park (10. September 2022)
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ Wilhelm von Humboldt
Da kamen viele positive Dinge zusammen am 10. September: unerwartet gutes Wetter – eine rege Besuchergruppe unterschiedlicher Nationen und Religionen, unterschiedlicher Herkunft und Sprachen – eine ausgewogene Bandbreite der verschiedenen Generationen – Gäste, die geplant und Gäste, die spontan kamen … also beste Voraussetzungen für eine Solitafel im Sinne Bischof Godehards.
Schon die Rahmenbedingungen im Clamart-Park waren gut: gastlich gedeckte Tische, vielseitig bereitete Vorspeisen internationaler Herkunft, leckeres Catering, nette Bedienung, Live-Musik, Kinderbetreuung, Tanzdarbietungen von Flüchtlingen … ein buntes Bild!
Jutta Segger, unsere Gemeindereferentin, stimmte uns mit einer berührenden Begrüßungsrede auf die „Solitafel“ ein. Gastfreundschaft, Solidarität, Teilen … sind wichtige Grundpfeiler der Verständigung. In allen Religionen wird das gemeinsame Mahlhalten geschätzt.
Gemeinsames Essen und Trinken fördert die Kommunikation. Viele Beispielerzählungen aus der Bibel berichten davon …
… und so hatten alle Besucher das Gefühl, akzeptiert und willkommen zu sein. Es war eine Zeit des Miteinanders im Gespräch, des Teilens von Speisen, eine Zeit, um sich auf das Zuhören einzulassen.
Die gute Atmosphäre, die unsere Solitafel umgab, sorgte für eine heitere Stimmung und ließ auch den Wunsch nach weiteren Solitafeln aufkommen.
In ihrer Ansprache nutzte Jutta Segger die Begriffe SOLIDARITÄT und TEILEN zusätzlich in arabischer Sprache: TAKAFUL und TADAMUN. Diese Worte hatte sie von syrischen Flüchtlingen gelernt. Miteinander teilen, voneinander lernen – was eine Solitafel alles bewirken kann!
Monika Korthaus-Lindner
Fotos von dieser Solitafel finden Sie hier.
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2022/3, S. 4.)
Gemeinsam an einem Tisch: Solidarität geht (zur Solitafel im September 2022)
Dem heiligen Bischof Godehard lag die Armenfürsorge sehr am Herzen. Zugleich war es ihm wichtig, nah bei den Menschen zu sein. Diese beiden Anliegen hat Bischof Heiner aufgegriffen und dazu aufgerufen, in unserem Bistum an mindestens 30 Orten sogenannte „Soli(daritäts)-Tafeln“ anzubieten.
Ziel ist es dabei, ganz unterschiedliche Menschen an einen Tisch zu bekommen: arm und reich, alt und jung – ganz unabhängig davon, ob sie der Gemeinde nahestehen. Es geht darum, sich auch mit den Menschen an einen Tisch zu setzen, die man (noch) nicht kennt und mit denen man sonst nicht unbedingt gemeinsam essen würde.
In einer Arbeitsgruppe wurde diese Idee aufgegriffen und wir haben beschlossen, in Lüneburg im Godehard-Jahr gleich zwei Solitafeln durchzuführen.
- Die erste Solitafel findet am Samstag, den 10. September 2022, ab 13 Uhr im Clamartpark statt.
- Die zweite Solitafel soll am Sonntag, den 25. September 2022, ab 12 Uhr anlässlich des Gemeinde-Geburtstags in St. Stephanus auf dem St.-Stephanus-Platz durchgeführt werden.
Neben einem guten Mittagessen wird es eine musikalische Gestaltung und auch Angebote für Kinder und Familien geben. Seien Sie ganz herzlich willkommen!
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2022/2, S. 11.)
Parkplatz-Situation in St. Marien (Artikel von 2016)
Bereits seit geraumer Zeit beschäftigt uns die Frage, wie wir mit parkenden Fahrzeugen auf dem Kirchplatz von St. Marien umgehen sollen. Zum einen ist die Pflasterung des Platzes nicht für einen intensiven Fahrzeugverkehr ausgelegt. Zum anderen gab es immer wieder Schäden beim Ein- und Ausparken.
Bereits vor längerer Zeit wurden deshalb Parkausweise für Mitarbeitende ausgestellt, die rund um Kirche und Gemeindehaus tätig sind. Ein Schild an der Einfahrt sagt klar: Zufahrt nur mit Parkausweis. Die Ausweise gelten allerdings nur für die Zeit des Engagements auf dem Grundstück!
Trotzdem ist festzustellen, dass zahlreiche Gemeindemitglieder den Kirchplatz als kostenlosen Parkplatz nutzen, um in der Stadt einkaufen zu gehen. Wer ehrenamtlich tätig ist, findet oft keinen freien Platz mehr.
Hier gilt das Prinzip „gleiches Recht für alle“: Wir können nicht für 12.100 Gemeindemitglieder Parkplätze vorhalten. Deshalb noch einmal die dringende Bitte, nur im Falle einer aktuellen Tätigkeit oder zum Besuch des Pfarrbüros auf dem Kirchgrundstück zu parken!
Auch sollen die Parkausweise demnächst neu ausgegeben und zeitlich befristet werden. Inzwischen wurde auf Bitten der Krippe im Alten Gemeindehaus ein Teil des Kirchplatzes durch Blumenkästen abgesperrt. Die Abgase startender Fahrzeuge vor der Krippe haben oft zu Beeinträchtigungen bei geöffneten Fenstern geführt.
Auch werden die Kinder bei gutem Wetter in der Regel durch die Gartenpforte abgeholt und die Eltern sollten mit ihren Kinderwagen nicht durch parkende Fahrzeuge jonglieren müssen.
Die Gestaltung der Blumenkästen stieß nicht bei allen auf ungeteilte Zustimmung. Es ging aber vor allem darum, sie so kostengünstig wie möglich und vor allem transportabel herzustellen, damit sie z.B. für das Fronleichnamsfest entfernt werden können. Sie sollten bewusst so hoch sein, damit im Dunkeln niemand darüber stolpert. Eine optische Anpassung und ein Schutz vor den Metallkanten soll demnächst noch erfolgen.
Bitte helfen Sie mit, dass der Kirchplatz seinen ursprünglichen Sinn erfüllen kann: Er dient nicht in erster Linie als Parkplatz, sondern als Platz der Begegnung von Menschen. Deshalb wird er sonntags zu den Gottesdiensten künftig auch für Fahrzeuge gesperrt sein.
Für den Kirchenvorstand
Carsten Menges
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2016/2, S. 12.)
Es ist soweit – es hat geklappt (neue Küche St. Marien) (Artikel von 2014)
Liebe Spender, Stifter und Mithelfer!
So, liebe „Salz-der-Erde“-Leserinnen und -Leser, konnten wir zur Einweihung unserer neuen Küche im Neuen Gemeindehaus in St. Marien zum 4. Mai 2014 nach dem Sonntagsgottesdienst einladen. Viele interessierte Gemeindemitglieder, Handwerker und Helfer sowie Herr Aude von der VGH-Stiftung, Frau Frost und Frau Sonnenburg von der Bürgerstiftung der Stadt Lüneburg, die in kurzen Ansprachen die Bereitschaft ihrer Stiftungen betonten, soziale Aufgaben durch Gelder zu unterstützen, waren versammelt, als Dechant Carsten Menges Gottes Segen für die Räumlichkeit und die Menschen, die darin arbeiten, erbat.
Der Basileia-Chor brachte mehrere „Küchenlieder“ zu Gehör, um die fröhliche Stimmung noch zu steigern. Bei Häppchen und Getränken sowie angeregten Gesprächen wurde der Gedanke, sich zum gemeinsamen Mahl zu treffen, voll ausgelebt! Die Küche soll allen schon vorhandenen Gruppen, die Speisen zubereiten wollen, zur Verfügung stehen. Auch das unter anderem angedachte Konzept des gemeinsamen Kochens und Essens von Jung und Alt soll vertieft werden.
Wie schon in vorigen Ausgaben geschrieben, war unsere Küche in die Jahre gekommen. Die Möbel und Gerätschaften waren alt und verbraucht und genügten somit nicht mehr den erforderlichen Hygienevorschriften und dem erweiterten Bedarf der verschiedenen Nutzungen.
Wir, das „Küchenteam“, haben Pläne geschmiedet, Angebote eingeholt, die Werbetrommel ganz tüchtig gerührt und mit fleißigen Helfern, Spendern und der VGH-Stiftung sowie der Bürgerstiftung der Stadt Lüneburg eine nicht nur den Wünschen und Anforderungen entsprechende, sondern auch schöne, moderne und großzügige Küche gestaltet.
So hoffen wir, dass die neue Küche allen, die darin werkeln, viel Freude bereitet und zur Pflege der Gemeinschaft in unserer Gemeinde St. Marien beiträgt.
Martina Forster, Martin Wisler und Carola Mädge
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2014/2, S. 12.)
50 Jahre St.-Marien-Kirche – ein Rückblick
Wenn Menschen eine Kirche aus Steinen bauen, tun sie das aus mindestens zwei Gründen: Sie schaffen einen Ort, an dem sie zusammenkommen, um zu singen, zu beten und Gemeinde – lebendige Steine – zu sein, und sie gestalten einen Raum, in dem Gott den Menschen erfahrbar wird.
In den Nachkriegsjahren war die ehemalige Marienkirche in der Wallstraße zu klein geworden, eine neue Kirche musste errichtet werden. Am 5. Mai 1963 wurde diese in der Friedenstraße feierlich geweiht. In diesem Jahr wiederholte sich das Datum zum 50. Mal!
Ein rundes Jubiläum, ein wunderbarer Anlass, um gebührend zu feiern – mit Freunden und Gästen aus der Öffentlichkeit der Stadt Lüneburg, der Ökumene, dem Dekanat, mit vielen, die in den vergangenen Jahrzehnten als Priester und Seelsorger, als Architekten und Künstler an und in der Marienkirche gewirkt haben, und natürlich mit den Gemeindemitgliedern.
So war es uns eine ganz besondere Freude, dass Herr Bargholz, der Architekt unserer Kirche, mit seiner Gattin aus Hamburg angereist, noch manche Anekdote aus der Zeit des Kirchbaus zum Besten geben konnte. Auch Frau Weiss, die Künstlerin der neuen Kirchenfenster, begeisterte im Rahmen einer Kirchenführung die Zuhörenden von ihrer Arbeit.
Der Festgottesdienst mit Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in voller Kirche und mit musikalischer Begleitung unserer Chöre stimmte alle auf das anschließende Fest ein.
Und so ging es bei prächtigem Maiwetter auf dem Kirchplatz und im Gemeindehaus lebhaft und lebendig zu. In einer Ausstellung zum Kirchengebäude, bei Kirchenführungen, beim „Marktplatz der Gemeindegruppen“, bei einem medialen Rückblick und anderen Möglichkeiten konnten Erinnerungen geweckt, ausgetauscht und Gemeindeleben heute erfahren werden.
Viele Gäste und Gemeindemitglieder beteiligten sich an unserem Kirchenquiz. Herzlichen Glückwunsch an Ehepaar Faulhaber, Judith Sturm, Ehepaar Keßler, Michael Bielawny & Regina Otto, Marion Semrau und Ehepaar Spallek für beste Kenntnisse und jeweils volle Punktzahl!
Eine Luftballonaktion und eine Andacht ließen das Kirchweihjubiläum ausklingen. Die weitesten Luftballonkarten erreichten uns aus der Gegend von Hagenow. Bis dorthin hatten es die Ballons von Leonie und Kaplan Herr geschafft!
Und ein ganz großes Dankeschön an die vielen Beteiligten, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben!
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2013/3, S. 14.)
… weil wir lebendige Steine sind! 50 Jahre Kirche St. Marien (2013)
Die ursprüngliche Marienkirche am Wall kam durch den Zuzug vieler Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien nach 1945 an ihre Grenzen – die katholische Gemeinde wuchs von ursprünglich 400 auf ca. 6000 Gläubige an. Ab Mitte der 50er Jahre vergrößerte sie sich nochmals um die etwa 1300 Angehörigen der katholischen Militärgemeinde. Ein Kirchenneubau wurde also dringend notwendig.
Nachdem man verschiedene Standorte geprüft hatte, fiel die Wahl schließlich auf das Grundstück der früheren Lüneburger Sackfabrik in der Friedenstraße.
Der Hamburger Architekt Karl-Heinz Bargholz bekam am 3. Februar 1960 durch Bischof Heinrich Maria Janssen den Auftrag zur Realisierung des Bauvorhabens. Erste Modellskizzen lagen bereits zwei Monate später vor, und sehr bald entschied man sich für einen zwölfeckigen Rundbau mit einem Kupferdach.
Ein „Ballsaal der Engel“ sei ihm beim Bau der St.-Marien-Kirche vorgeschwebt, sagte der Architekt Karl-Heinz Bargholz einmal — und in der Tat: Die hoch aufgerichteten Wände vermögen einen solchen Eindruck zu vermitteln.
Das Hauptproblem war — wie sollte es anders sein — die Finanzierung. Hier zeigte sich die Gebefreudigkeit der Lüneburger Gemeinde, über die Sammellisten im Pfarrarchiv Auskunft geben. Die ersten Gottesdienste feierten die Gläubigen an Fronleichnam 1962 im Rohbau der Kirche und mit der Christmette zu Weihnachten 1962; da war die Kirche schon beheizbar und verfügte über etwa 200 Sitzplätze.
Am 5. Mai 1963 wurde St. Marien durch Bischof Heinrich Maria Janssen geweiht. (Bilder vom Neubau der St.-Marien-Kirche und von der Kirchweihe am 5. Mai 1963 können Sie auf unserer Homepage anschauen.)
Dieses 50. Jubiläum wollen wir am Sonntag, den 5. Mai 2013, gebührend feiern. Der Freundeskreis St. Marien ist zurzeit mit den Planungen dafür beschäftigt. Der Festgottesdienst unter der Leitung von Weihbischof Bongartz, gestaltet von Kirchenchor und Basileia-Chor, beginnt um 10 Uhr. Die Pfarrgemeinde St. Marien möchte dazu Freunde und Gäste aus der Öffentlichkeit der Stadt Lüneburg begrüßen, und hoffentlich auch viele, die in den vergangenen Jahrzehnten als Priester und Seelsorger, als Architekten und Künstler an und in der Marienkirche gewirkt haben.
Anschließend findet ein Gemeindefest mit buntem und vielseitigem Programm rund um die Kirche statt. Zum einen lädt eine Bilderausstellung zum Rückblick, Wahrnehmen und Würdigen der Geschichte des Kirchbaus und des Gemeindelebens ein, zum anderen lassen Kirchenführungen die Besonderheiten des Kirchbaus lebendig werden. Ganz sicher können auch „Marienkundige“ über ihre Kirche hier noch Neues erfahren.
Gemäß unserem Motto „… weil wir lebendige Steine sind!“ sind Gruppen und Kreise der Gemeinde mit verschiedenen Programmpunkten zum Kennenlernen für Große und Kleine aktiv. Mit einer Andacht um 16.00 Uhr wollen wir das Jubiläum feiernd ausklingen lassen.
Seien Sie dazu herzlichst eingeladen!
Martina Forster
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2013/1, S. 8.)
Kirche unterwegs (St.-Marien-Kirche 50. Jubiläum 2013)
Als die neue St.-Marien-Kirche Anfang der 1960er Jahre gebaut wurde, war die Architektur für einen Kirchenbau durchaus revolutionär. Kein langgestrecktes Kirchenschiff mehr, sondern vielmehr ein fast runder Bau, in dem die Gläubigen in einem Halbkreis um den Altar versammelt sind.
Noch heute erkennen Außenstehende in dem Bau in der Friedenstraße nicht auf den ersten Blick eine Kirche. Zum einen fehlt der Turm (ein Fundament wurde damals vorsorglich mit gegossen, der Turmbau aber nie realisiert), zum anderen wirkt die Kirche von außen relativ klein. Grund dafür ist die außergewöhnliche Architektur, die zugleich einen großen theologischen Aussagewert hat.
Die St.-Marien-Kirche ist nicht rund, wie man auf den ersten Blick vermuten mag. Sie ist zwölfeckig. Die zwölf Seiten erinnern an die zwölf Apostel, auf deren Fundament Christus seine Kirche errichtet hat. Sie erinnern an die zwölf Stämme Israels, die Keimzelle des auserwählten Volkes Gottes.
Aber diese Kirche hat nicht einfach nur zwölf Ecken und Wände. Sie ist insgesamt nach dem Bild eines Beduinenzeltes entworfen und genau das macht sie so besonders.
Als die St.-Marien-Kirche 1963 geweiht wurde, war das II. Vatikanische Konzil in vollem Gange. Die dogmatische Konstitution dieses Konzils „Lumen Gentium“, eines der wichtigsten Dokumente der Kirchenversammlung, spricht von der Kirche als dem „wandernden Volk Gottes“, dem „Volk Gottes auf dem Weg“.
Was kann dies besser ausdrücken als ein Kirchbau, der wie ein Zelt aussieht? Kirche ist also nichts Statisches, das auf ewig unverändert genau hier existiert. Sie hat vielmehr den Auftrag, zu den Menschen unterwegs zu sein und dabei, wenn nötig, auch den Standort und die Form zu verändern.
Eine Kirche in Form eines Zeltes zu bauen, hatte aber noch eine andere Bedeutung. In jeder katholischen Kirche findet sich ein Tabernakel – Ort der Gegenwart Jesu Christi im allerheiligsten Sakrament. Das Wort „Tabernakel“ heißt übersetzt nichts anderes als „Zelt“.
Der Begriff erinnert an das Bundeszelt des Volkes Israel. Als die Israeliten noch als Nomaden umherzogen, befand sich in diesem besonderen Zelt die Bundeslade als Zeichen der Gegenwart Gottes inmitten seines Volkes. Diese Bedeutung hat heute in unseren Kirchen der Tabernakel übernommen.
Wenn wir in diesem Jahr den 50. Weihetag der St.-Marien-Kirche feiern, erinnern wir uns natürlich an die Anfänge dieses Kirchbaus. Wir werden aber durch die besondere Bauform auch an unseren Auftrag als Gläubige erinnert: Wir dürfen uns nicht hinter den Mauern der Kirche verschließen, sondern sollen mit und zu den Menschen unterwegs sein, um den Glauben in die Welt zu tragen.
(Dieser Artikel stammt aus unserem Gemeinde-Journal „Salz der Erde“ 2013/1, S. 2.)