Das Taufbecken

Ein kleiner Rundgang durch unserer Pfarrkirche St. Marien

Das Taufbecken, neuer Standort im Altarbereich

„Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“ (Psalm 91,11)

Beachten Sie bitte auch unsere Artikel über die Geschichte der Umbauarbeiten des Altarbereichs und über den Zusammenhang der Kunstwerke untereinander.

 

Der Ort der Taufe – eine Einführung

Früher betonte man den Ort der Taufe dadurch, dass man eigene Taufkirchen (Baptisterien) baute als An- oder Nebenbau einer Kirche; in Italien sind noch viele Baptisterien erhalten. Darin steht das Taufbecken, in dem die Taufe früher durch Untertauchen vollzogen wurde.

In der seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil erneuerten Liturgie ist der Taufort verlegt worden und befindet sich seither in der Nähe des Altars. Der Täufling wird über dem Taufbecken getauft, indem die taufende Person geweihtes Wasser über dessen Kopf gießt; dann salbt und segnet sie den Täufling. Durch die Taufe wird der Täufling in die Kirche aufgenommen.

Das Taufbecken in St. Marien

Im Jahr 2000 wurde die Marienkapelle durch den Architekten Bernt Wiskott umgebaut und umgestaltet: Unter einer Glaskuppel entstand ein zentraler Altarraum, der dazu dient, dass man in kleinem Kreis Gottesdienst feiern kann, z.B. die Gottesdienste an Werktagen.

Die Seitenkapelle war ursprünglich sowohl „Marienkapelle“ als auch „Taufkapelle“. Das wurde mit der Umgestaltung geändert: Das Taufbecken wurde auf der rechten Seite des Altarraums der Kirche platziert. Wenn nun ein Kind getauft wird, kann die ganze Gemeinde mit einbezogen werden; dies entspricht dem heutigen Liturgieverständnis besser. Es erinnert die Gemeindemitglieder zudem immer auch an ihre eigene Taufe.

Der Deckel des Taufbeckens in St. Marien

Dieses Taufbecken hat einen mit einem Kreuz und acht kleinen Engeln kunstvoll verzierten Deckel, eine wertvolle Goldschmiedearbeit Herbert Zeitners.

Die Engel können an den 11. Vers aus Psalm 91 erinnern, in dem es heißt: „Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen“. Hier wird das Vertrauen auf Gottes Führung und seine entgegenkommende Liebe ausgedrückt.

Die Engel musizieren und bilden sozusagen ein „himmlisches Orchester“. Sie geben der Hoffnung ein Bild, dass sich die Sinne des Täuflings so entwickeln mögen, dass er für himmlische Töne schon auf Erden aufmerksam werde.

Die Zahl der Engel (acht) gilt als Zahl der Vollkommenheit und erinnert auch an die Baptisterien, die achteckig sind. Auch hier wird einer Hoffnung Ausdruck verliehen: dass der Täufling nach Vollkommenheit strebe.

Schaut man von der Seite oder auch von oben auf den Deckel des Taufbeckens, so erkennt man ein Kreuz. Es verdeutlicht, was bei der Taufe geschieht: Der „alte Mensch“ stirbt mit Jesus Christus und wird „neu geboren“; damit wird dem Täufling die gnadenhafte Kindschaft Gottes geschenkt.

Im Juli 2014 ist uns leider dieses „himmlische Orchester“ vom Deckel des Taufbeckens weg gestohlen worden, im Juli 2021 aber wieder aufgetaucht.

Mittlerweile sind die Teile fachgerecht gereinigt worden, werden aber nur noch in Gottesdiensten zu sehen sein; wenigstens finden Sie hier Bilder von unserem Taufbecken und dessen kunstvoll verziertem Deckel.

Das Taufbecken, alter Standort in der Kapelle

Das Taufbecken, alter Standort in der Kapelle

Das Taufbecken, neuer Standort im Altarbereich

Das Taufbecken, neuer Standort im Altarbereich

Das Taufbecken, neuer Standort im Altarbereich

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels, geschaffen von Prof. Herbert Zeitner (Original)

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels, geschaffen von Prof. Herbert Zeitner (Original)

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels, geschaffen von Prof. Herbert Zeitner (Kopie)

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels, geschaffen von Prof. Herbert Zeitner (Kopie)

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels, geschaffen von Prof. Herbert Zeitner (Kopie)

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels, geschaffen von Prof. Herbert Zeitner, Perspektive von oben (Kopie)

Das Taufbecken, Bekrönung des Deckels (Kopie), geschaffen von Prof. Herbert Zeitner, nach der Restaurierung